Anreise
Wir spulen weiter viele Kilometer ab auf der E45 Richtung Norden. Manche würden die Landschaft als eintönig beschreiben, für uns ist die über weite Strecken einsame Wald-, Seen- und Moorlandschaft, die in allen Grün- und Brauntönen leuchtet, zusammen mit dem blauen Himmel, durch den hin und wieder ein Adler seine Kreise zieht, einfach nur magisch. Die Straße ist gut ausgebaut und nur sehr wenig Verkehr stört den Blick.
Wir lassen Mora und den Siljansee hinter uns, passieren Sveg und übernachten schließlich unweit der E45 auf einem großen Kiesparkplatz etwas südlich des Storsjön. An diesem Tag sind wir etwa 450km vorwärts gekommen.
Am nächsten Tag passieren wir Östersund am Storsjön, Strömsund und Dorotea. Am Nachmittag erreichen wir Vilhelmina. Hier haben wir die Jahre zuvor schon gerne eine Pause eingelegt. Etwas nördlich von Vilhelmina, wo der Vildmarksvägen auf die E45 trifft, legt auch die Inlandsbana einen Stop ein. Hier gibt es ein schönes Gasthaus, in dem man ganz leckere Lachsburger genießen kann und einheimische Spezialitäten angeboten werden. Für uns jedesmal eine Pause wert!
Derart gestärkt, schaffen wir es noch weiter bis Storuman. Dort zweigt die E12 in nordwestlicher Richtung von der E45 ab und heißt bis zur norwegischen Grenze „Blå vägen“, der blaue Weg. Diesen Namen hat sich die Strecke, welche durch eine schöne Seenlandschaft führt, auch redlich verdient. Leider finden auf einigen Teilen der Strecke derzeit Straßenarbeiten statt und wir rumpeln über sehr grobschlottrigen Kies bis zu unserem heutigen Übernachtungsplatz direkt an einem See. Hier gibt es um diese Jahreszeit leider derart viele Mücken, das wir es vorziehen, den Rest des Abends im Reisemobil zu bleiben. Auch heute haben wir wieder ca. 450km geschafft.
Wer von Schweden nach Norwegen (oder umgekehrt) wechseln möchte, dem sei der Blå vägen als Fahrstrecke sehr empfohlen. Immer wieder passieren wir große Seen, je weiter wir Richtung Norwegen vorstoßen, desto bergiger wird es.
An der norwegischen Grenze legen wir eine Pause ein und genießen die wunderbare Aussicht auf die Landschaft des Hochplateaus.
Erst kurz vor Mo i Rana auf norwegischer Seite, verläßt die Straße das Hochplateau und es geht hinunter bis auf Meereshöhe. Wer nochmal LPG tanken muss, der findet in Mo i Rana eine Auffüllmöglichkeit für Gastanks, die im Norden nicht wirklich häufig sind.
Nun wollen wir auf den Rv17, den Küstriksveien queren und nutzen dazu den sehr schönen Rv810 am Nordufer des Ranfjorden. Auch hier wieder viele schöne Blicke auf den Fjord. Den heutigen Tag lassen wir am Hellåga rasteplass ausklingen. Hier übernachtet man direkt oberhalb des Fjords. Treppenstufen führen bis ans Wasser, ein Zustieg lädt zum Baden oder Angeln ein. Abends sehen wir Schweinswale. Die Natur hier ist echt klasse! Die heutige Tagesetappe war ca. 250km.