Wanderung zum Svartisen
Heute steht ein lang gehegter Wunsch auf dem Programm – nämlich die Wanderung zur Gletscherzunge des Svartisen-Gletschers, der günstig in der Nähe der Rv17 gelegen ist.
Doch um dorthin zu kommen, heißt es zunächst mit der Fähre von Kilboghavn nach Jektvik den Polarkreis zu überqueren. Ein guter Tip ist es, möglichst früh am Fähranleger zu sein, da es vor allem in der Hochsaison, wenn in Norwegen, Schweden und Deutschland gleichzeitig Sommerferien sind, vor Reisemobilen auf dem Rv17 nur so wimmelt. Wir haben uns bereits vor 7 Uhr morgens auf den Weg zur Fähre gemacht.
Top-Tip für die Fähren
Wir kommen pünktlich zur ersten Fähre an und haben herrliches Wetter. Die Überfahrt nach Jektvik ist eine wahre Freunde und dauert ca. 30-45min. Wir schippern über den Polarkreis, der mit einer Weltkugel auf einer kleinen Insel gekennzeichnet ist. Wir stehen am Oberdeck und genießen jede Sekunde!
Vom Hafen Jektvik ist es nur eine kurze Fahrt zur nächsten Fähre, die uns von Ågskardet nach Esøya übersetzt. Es lohnt sich auf dem Weg dorthin aber ein Angelpäuschen einzulegen.
Nun sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Svartisen-Parkplatz. Direkt am Rv17 gelegen startet von hier aus ein kleines Passagierschiff, welches Personen über den Fjord zum Ausgangspunkt der Wanderung bringt (zum Anleger “Engen Café”). Die Fahrzeiten des Shuttle-Bootes sind hier zu finden. Bezahlung ist bequem mit EC- und Kreditkarte auf dem Boot möglich.
Am Parkplatz ist viel los, etliche Touristenbusse, viele Wohnmobile und PKWs, dicht an dicht geparkt – definitiv kein Spot zum Übernachten! Es ist also von Vorteil, auch hier rechtzeitig vor Ort zu sein. Wir finden noch einen Parkplatz für unseren Iveco und können bei herrlichem Wetter die Zeit bis zur Abfahrt des Fährboots mit einem Drohnenflug verkürzen.
Der “Isprins” bringt uns etwa um 14 Uhr über den Fjord zum Ausgangspunkt der Wanderung, am “Engen Café” mit einer Fahrzeit von ca. 20 Minuten. Man kann übrigens auch sein eigenes Fahrrad mit übersetzen lassen, um den Großteil der Wanderung nicht zu Fuß zurücklegen zu müssen.
Vom Anleger aus sind es nun zu Fuß ca. 6 Kilometer bis zur Gletscherzunge. Der Großteil der Wanderung führt über einen breiten Schotterweg, zumeist leicht ansteigend und vorbei an einem schön gelegenen weiteren Café zu Beginn des Gletschersees bis zum Beginn des vom Gletscher bankgeschliffenen Gletscherbettes. Hier parken auch alle Leih-Fahrräder, die man sich für ca. 10€ pro Rad am Bootsanleger hätte ausleihen können. Ab hier geht es nur zu Fuß weiter.
Kilometerlang wandert man noch nördlich um den Gletschersee herum, vor allem zu Beginn direkt nach dem Café immer wieder mit tollen Fotospots und Blick auf den Gletscher. Im weiteren Verlauf dann durch schönen Birkenwald, hin und wieder mal vorbei an einem Picknickbänkchen.
Wir wandern weiter bis zum Ende des Sees. Hier sprudeln Bächlein mit glasklarem Wasser von den umgebenden Berggipfeln zu Tal, aus denen man seinen Trinkflasche wieder füllen könnte.
Nun geht die Wanderung über abgeschliffene Felsen weiter, über die ehemals der Gletscher hinweggezogen ist. Könnte bei Regen ganz schön glatt werden. Teilweise ist der Weg mit Stahlseilen versichert, läßt sich aber bei trockenem Wetter gut wandern, auch mit kleinen Kindern.
Je weiter wir aufsteigen um so schöner werden die Blicke nach oben und unten.
Der Wind bläst immer heftiger, je höher wir steigen. Eigentlich wollte ich die Drohne kreisen lassen und hatte mich schon sehr auf tolle Bilder gefreut, daran ist aber bei orkanartigen Winden nicht mehr zu denken. Wir werden im Stehen fast umgedrückt, eine Unterhaltung ist nicht mehr möglich. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals solche Sturmwinde erlebt zum haben. Sie pfeifen vom Gletscher aus durch das enge Tal Richtung See. Uns klingeln die Ohren.
Wir erreichen das Ziel unserer Wanderung an einem Wegweiser, kurz vor der Gletscherzunge. Man hätte noch weiter aufsteigen können, aufgrund der Sturmböen brechen wir aber hier ab. Die Aussicht ist aber auch hier schon atemberaubend.
Der Abstieg erfolgt in der Aufstiegsspur und dauert etwa genauso lang. Da die Felsen teilweise sehr glatt sind, muss man etwas aufpassen, nicht auszurutschen. Gutes Schuhwerk und Stöcke sind sinnvoll!
Da der Isprins zum Ende des Tages immer seltener fährt und wir nicht 2 Stunden am Anleger warten wollen, fällt die Pause auf dem Rückweg aus und wir müssen uns arg beeilen. Neidisch blicken wir auf die an uns vorbeisausenden Wanderer auf Drahteseln – werden wir beim nächsten Mal garantiert auch machen!
Wir sind dann so gegen 19 Uhr wieder am Fahrzeug. Da wir ziemlich müde sind, fahren wir nicht mehr sehr weit und finden noch ein ruhiges Plätzchen ganz alleine am Fjordende, wo wir die Nacht verbringen.
hallo ihr zwei,ganz tolle Bilder,werden am 12.6.auch aufbrechen nach norwegen.wir freuen uns auf weiterhin Tolle Berichte LG Moni und Siggi
Ihr lieben Beiden, schön von Euch zu hören! Ganz Tolle Reisen und vielleicht irgendwann auf ein Treffen!