Nordland 2022 – Henningsvær – Wanderung auf den Festvågtind

Nordland 2022

Henningsvær - sehenswerter Ort auf den Lofoten

06. Juli 2022

Heute wollen wir Henningsvær erkunden, ein Ort, der vor allem für seinen exponiert gelegenen Kunstrasen-Fußballplatz bekannt ist. Das malerische Örtchen liegt auf den beiden kleinen Inseln Heimøya und Hellandsøya und ist der Lofoten-Insel Austvågøya vorgelagert. Gegründet wurde der Ort etwa 1769 und wuchs im Laufe der Zeit zu einem der wichtigsten Fischerhäfen der Lofoten heran.

Allein schon die Anfahrt dorthin eröffnet atemberaubende Blicke auf die Symbiose von wildem Meer und steil in den Himmel ragenden Berggipfeln. Über mehrere Brücken, die ein Ampelverkehr regelt, erreicht man schließlich den Ortskern.

Doch vor dem Besuch des Ortes heißt es erstmal das Fahrzeug möglichst praktisch abzustellen. Da wir gerne noch die Wanderung auf den „Hausberg“ Festvågtind unternehmen möchten, benötigen wir ein Plätzchen, auf dem wir auch die Nacht verbringen können. Es gibt zwei kostenpflichtige Wohnmobilstellplätze vor dem Ortseingang und einen weiteren kostenpflichtigen Parkplatz im Ort, der auch für große Wohnmobile ausreichend dimensioniert ist. Wir entscheiden uns aber für einen kleinen kostenlosen Parkplatz linker Hand neben der Straße bevor es über die ersten Brücke Richtung Ortschaft geht. Hier finden wir eine etwas zurückgesetzte Nische zwischen den Bäumen – und nachts ist es hier sehr ruhig. Tagsüber wird der Platz von Kletterern bevölkert, die in den damübergelegenen Felsen ihrem Hobby nachgehen.

Übernachtungsplatz kurz vor Henningsvær
Schöne Blicke aufs Wasser auf dem Weg nach Henningsvær

Von hier aus nutzen wir unsere Räder um den schönen Ort zu erkunden. Natürlich möchten wir uns den imposanten Fußballplatz aus der Nähe ansehen, der unser erstes Ziel wird. Trotz wirklich starkem Wind muss der fliegende Aufklärer starten um die Szenerie von oben einzufangen.

Aus der Luft sind die vielen kleinen Inselchen um Henningsvær gut zu erkennen
Neben dem Fußballplatz wird Fisch getrocknet
Die Ortschaft Henningsvær ist auf zwei kleinen Inseln errichtet, zwischen denen der malerische Hafen liegt, geschützt durch einen Wellenbrecher
Da es ziemlich stürmisch ist, bin ich froh, als die Drohne wieder sicher landet

Der kleine Hafen liegt sehr schön zwischen den beiden Inseln, auf denen Henningsvær gebaut wurde. Vom Wellenbrecher aus, der den kleinen Hafen schützt, hat man einen guten Blick auf das schöne Örtchen. Wir schlendern vorbei an kleinen Cafés, Kunsthandwerksbetrieben und natürlich den obligatorischen Nippesläden die Mitbringsel an Touristen verkaufen, die später im Regal verstauben.

Farbenfrohes Hafenbild
Das Wetter läßt für eine Bergwanderung noch zu wünschen übrig
Links im Hintergrund ist der Festvågtind, das Tagesziel, gut zu erkennen.
Mit dem Rad kommt man hier gut voran
Nordland 2022

Wanderung auf den Festvågtind

06. Juli 2022

Wieder zurück beim Fahrzeug gibt’s erstmal Kaffee und Kuchen und die Pläne für den Nachmittag werden geschmiedet. Da das Wetter besser wird, wollen wir auf den Festvågtind, den Hausberg von Henningsvær mit seiner tollen Aussicht, wandern. Eine Übersicht über die Route findet sich am Beginn der Wanderung. Der hier beschriebene Parkplatz ist kostenpflichtig, wir haben ihn nicht genutzt.

Routenübersicht zum Festvågtind

Also alle sieben Sachen gepackt und los geht’s! Der Weg zweigt direkt von der Straße nach Henningsvær ab und führt zunächst relativ steil (was sich die ganze Tour nicht mehr ändern wird) über ein Schotter- und Geröllfeld, das teilweise stark verblockt ist, bis auf einen Sattel, auf dem sich ein kleiner See, der Helavannet, befindet. Bereits von hier aus hat man tolle Ausblicke auf die umgebende Landschaft.

Bereits zu Beginn der Wanderung wird klar, das man auf jeden Fall über Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügen sollte, wenn man sich auf den Weg macht. Gutes Schuhwerk und warme Kleidung sind Pflicht, auch Stöcke sind sehr sinnvoll, da sich der ganze Weg bis zum Gipfel im „herben norwegischen Charme“ präsentiert, will heißen, mit deutschen Wanderwegen nicht zu vergleichen ist – vor allem nicht in der Angabe der voraussichtlichen Gehzeit. Die kann man meist locker mit 1,5 oder 2 multiplizieren.

Durch dieses Geröllfeld gehts nach oben.
Bereits nach wenigen Höhenmetern öffnen sich wunderbare Blicke nach unten
Auf dem Sattel angekommen, ist der kleine See gut zu erkennen
Wer vom Sattel aus nach oben blickt, hat etwas weniger als die halbe Strecke geschafft - die steilsten Passagen kommen aber noch

Vom Sattel aus geht es weiter steil nach oben, manchmal gut zu gehen, meist aber hat man Sorge ums Sprunggelenk, da immer wieder loses Geröll zu queren ist. Halbhohe Schuhe sind eine gute Wahl für die Tour. An uns vorbei turnen Einheimische mit ihren kleinen Kindern, die wie die Bergziegen nach oben sprinten und derartige Verhältnisse offensichtlich gut gewöhnt sind.

Die schöne Ortschaft Henningsvær ist immer besser zu sehen
Das Wetter bleibt stabil, es wird aber zunehmend windiger

Kurz vor dem Gipfel erreichen wir einen Sattel, von welchem man bereits die wilden Lofotenberge, die bisher hinter dem Festvågtind verborgen blieben, bewundern kann. Vom eigentlichen Gipfel trennt uns nun nur noch ein wenige Meter hoher Aufschwung, der mittels leichter Kletterei überwunden werden muss. Hier werden Hände und Füße gebraucht, sollte aber für jeden, der bis hierher gekommen ist, locker zu schaffen sein. Auf den letzten Meteren ist das Gipfelkreuz bereits in Sichtweite.

Blick vom Sattel kurz unterhalb des Gipfels
Und nochmal ein letzter Blick zurück in die Aufstiegsspur
Der Gipfel ist erreicht

Am Gipfel treffen wir ein paar nette Norweger, mit denen wir uns gut unterhalten. Der Wind hat weiter zugenommen und wir müssen aufpassen, das uns die Wanderstöcke nicht wegfliegen. Da die Aussicht aber so bombastisch ist und ich die Drohne bis hier hoch geschleppt habe, möchte ich sie auch unbedingt in die Luft schicken. Da es im Gipfelbereich keine wirklich gute Landegelegenheit gibt, wird die sichere Rückkehr der Drohne wahrscheinlich sportlich. Aber jetzt erstmal in die Luft damit!

Am Gipfel des Festvågtind mit Henningsvær im Hintergrund
Die Panoramaaufnahme der Drohne ist einfach spektakulär
Die Henningsvær abgewandte Seite des Festvågtind ist nicht minder aussichtsreich

Die Drohne kann ich wieder sicher aus der Luft fischen, auch wenn ich die Flugzeit lieber sehr kurz gehalten habe. Ein guter Tip für alle angehenden Drohnenpiloten ist es, die Drohne zunächst gegen den Wind fliegen zu lassen, um zu sehen, wie gut sie überhaupt vorwärts kommt. Nichts ist ärgerlicher, als wenn Ihr Euren fliegenden Begleiter mit dem Wind losschickt, um dann festzustellen, das er es gegen den Wind nicht mehr zurückschafft. Auch ist es sinnvoll, möglichst schnell an Höhe zu gewinnen, da sonst viele Seevögel die Drohne umkreisen, was schnell zum Absturz führen kann. In größeren Höhen passiert das meist nicht mehr.

Hier noch ein paar Bilder vom Gipfel.

Henningsvær liegt einfach zu schön um wahr zu sein
Im Vordergrund ist der Wohnmobilstellplatz von Henningsvær zu erkennen
Der Abstieg erfolgt über die Aufstiegsspur

Der Abstieg vom Gipfel folgt der Aufsstiegsspur. Es sollte aufgrund der Steilheit genauso viel Zeit wie für den Aufstieg eingeplant werden. Wenn es frisch geregnet hat, oder noch nass ist, würde ich Euch die Tour nicht empfehlen, da die Gefahr auszurutschen dann sicher hoch ist. Ansonsten aber, war die Wanderung grandios und sollte auf keiner Lofotenreise fehlen!

Wart ihr schon dort? Wie hat’s Euch gefallen? Hinterlasst gerne einen Kommentar!

Matthias

Nordlandverrückt und gerne draußen unterwegs. Oft mit zu viel und zu schwerer Fotoausrüstung. Könnte das ganze Jahr im Reisemobil unterwegs sein, wenn die Arbeit nicht wäre...

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